Whiskey-Session Wanderung

Bericht von Maya

Hoch hinaus sollte es diesmal gehen. Auf den Säntis, 2502 m über Meer. 12 Müsigler aus dem Pipersclub trafen sich am Morgen früh in Wasserauen. Die Anfahrt aus dem Unterland ist weit, und so war es für die meisten eine kurze Nacht gewesen. Nicht für mich, denn ich habe im Hotel Alpenrose in Wasserauen übernachtet. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Die erste Etappe war noch locker: Mit der Gondelbahn zur Ebenalp und dann auf einem breiten Weg bergab zum Wildkirchli und dem berühmten Berggasthaus Aescher, das an eine hoch aufragende überhängende Felswand gebaut ist. Vom Bild her, hatte ich immer geglaubt, man müsse klettern um dahin zu galangen. Etwas zu Trinken, musizieren und zu elft ging’s dann weiter, jetzt richtig bergauf zum zweiten Halt im Schäfler, wo wir wieder Musik machten. Einigen gefiel’s gut, andere machten, dass sie schnell weiter kamen.

Von da an waren wir noch neun, die weiter zogen Richtung Säntis. Umgeben von den wildesten Bergzacken rundherum, dem Grat entlang, vorbei an schwindelerregenden Abgründen hangelten wir uns den Drahtseilen entlang. Und dann tauchte in der Ferne unser Ziel auf – die Silhouette des Säntis mit seinem Minarett. Die letzten hundert Meter zogen wir uns mit letzter Kraft fast senkrecht hoch.

Und dann dieser Sonnenuntergang!!! Fünf Minuten später und wir hätten ihn verpasst.

Essen und Abendkonzert (da oben gab’s kein Entrinnen für die Gäste) und Übernachten im Berggasthaus alter Säntis.

Am Sonntag Morgen mussten uns wieder zwei verlassen, wegen eines verknacksten Fusses. Da waren’s nur noch neun. Bis zum Schluss kamen wir dann, trotz sehr anspruchsvollen Wegen, ohne weitere Verluste durch, mal abgesehen von Thomis Absturz, was sich aber im nachhinein als Showeinlage entpuppte.

Ein weiterer Zwischenhalt bei der Rotsteinpasshütte, wo das Bezahlen fast unmöglich war, sodass unser Zeitplan in Rückstand geriet. Auf der Meglisalp machten wir es deshalb etwas kürzer (es war auch kühl) und so waren wir beim Seealpsee wieder zur vorgesehen Zeit. Die Lust zu musizieren war dort nicht mehr so gross, und so blieb die Fiddle im arg zerkratzten Koffer.

Fast hätt ich’s vergessen: den eigentlichen Aufhänger für die Tour auf den Spuren des Whiskeys haben wir sehr ernst genommen. Gewissenhaft haben wir auf jeder Alp getestet, welches Fass dem Säntis-Whiskey den besten Finish gegeben hat.

So viel können wir noch vertragen, und spielen immer noch im Takt.

Maya

Sláinte
Sláinte